Eine ganze Menge! Es hängt natürlich davon ab, wie viel ein Kind trägt. Wichtig ist aber auch, auf welche Art und Weise und wie häufig das Gewicht getragen wird. Außerdem hängt die Rückenstabilität mit dem Training der Muskeln zusammen, d.h. ein Kind, was sich viel bewegt und sportlich ist, wird weniger Beschwerden entwickeln als ein Stubenhocker und Bewegungsmuffel.
Es gibt Studien, die zeigen, dass das Tragen von mehr als 10% des eigenen Körpergewichtes auf Dauer die Gefahr von Rückenbeschwerden im Jugendalter erhöht. Ein Grundschulkind sollte dementsprechend nicht mehr als 2-4 kg tragen. Das Leergewicht einer Schultasche ist dabei nicht ausschlaggebend, sondern der „gefüllte“ Zustand. Hierbei ist entscheidend, wie die Last verteilt ist. Wenn zu viel Gewicht auf den Schultern lastet, versucht das Kind durch Haltungsveränderungen, wie z.B. Beugung des Rückens, auszugleichen. Das kann den Rücken auf Dauer belasten. Ein breiter Beckengurt ist in der Lage, bis zu einem Drittel des Schultaschengewichts auf das Becken zu übertragen und entlastet somit die Schultern.
Je nach Gewicht und Beschleunigung können mehrere Kilogramm Gewicht mit jedem Schlag auf dem Kinderrücken landen, was zumindest unangenehm ist. Ob dies schädlich ist, ist bis jetzt noch nicht näher untersucht worden. Kinder werden dem entgegen wirken, indem sie sich weniger bewegen. Es erscheint auf jeden Fall sinnvoll, den Ranzen, oder Rucksack, so zu befestigen, dass er nicht ständig hin und her rutscht.
Melanie Gabriel ist ausgebildete Physiotherapeutin und hat 2006 einen Master of Science in Physiotherapie an der Philipps-Universität Marburg absolviert. Sie arbeitet seit 2002 als freie Physiotherapeutin und ist Honorardozentin an der Hochschule Fresenius und der Philipps- Universität Marburg. Sie vereint Theorie und Praxis in der physiotherapeutischen Behandlung von Kindern und ist vertraut mit den Bedürfnissen von Schulkindern.