Wie findet man den richtigen Kindergarten?

Ab drei Jahren hat jedes Kind Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Dieses Recht wird auch von den meisten Familien in Deutschland genützt. Je nach Wohngegend habt Ihr die Wahl zwischen unterschiedlichen Kindergärten. Die Einrichtungen unterscheiden sich zum Teil stark untereinander, was Konzept, Erziehung, Pädagogik, Größe und Räumlichkeiten betrifft. Denkt daran, dass spezielle Einrichtungen wie Waldorf- oder Montessori-Kindergärten oft mehr Bewerber als Plätze haben. Daher lohnt es sich, schon kurz nach der Geburt im Wunschkindergarten anzurufen und nachzufragen, ab wann man sich anmelden kann. Teilweise gibt es lange Wartelisten. Hört Euch ruhig im Bekanntenkreis um, welche Tipps die Eltern haben, deren Nachwuchs bereits einen Kindergarten besuchen.

Trefft eine Vorauswahl

Eine Auswahl vorab könnt Ihr anhand Eurer wichtigsten Kriterien treffen. Zuerst einmal solltet Ihr überlegen, welche Betreuungszeiten Ihr benötigt. Die meisten Kindergärten haben Öffnungszeiten von 7.00 bis 17.00 Uhr. Es gibt aber immer wieder Ausnahmen, wie zum Beispiel Waldkindergärten, die in der Regel deutlich kürzer geöffnet haben. Außerdem sind nicht in jedem Jahr in allen Kindergärten Plätze für Eure gewünschte Buchungszeit zu vergeben. Wichtig könnten auch die Schließzeiten wie etwa während der Ferien sein. Eine weitere Überlegung betrifft die Entfernung zu Eurem Wohn- oder Arbeitsort. Legt Ihr Wert darauf, den Weg zu Fuß bestreiten zu können? Oder seid Ihr bereit, täglich mit dem Auto zu fahren? Macht es vielleicht Sinn, lieber einen Kiga in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wählen? Wichtig finden viele Familien auch die Frage, wie viele Mädchen und Jungen den Kindergarten besuchen. In einem kleinen Kindergarten geht es familiärer zu, was besonders schüchternen Kindern entgegen kommt. Größere Kindergärten können dafür oft mit günstigeren Gebühren und großzügigeren Räumlichkeiten punkten. Die Gebühren bzw. Kosten sind selbstverständlich auch ein wichtiger Faktor. Am günstigsten sind in der Regel die städtischen Einrichtungen. Sie berechnen die Gebühr nach dem Einkommen der Eltern. Außerdem werden sozial schwächere Familien bevorzugt. Kirchliche Kindergärten liegen meist im Mittelfeld was die Kosten anbelangt. Am teuersten sind Kindergärten privater Träger und Elterninitiativen. Zu den Gebühren können bei allen noch die Kosten für Mittagessen, Bastelmaterial, Getränke und Ausflüge kommen. Überlegt Euch gut, welche finanzielle Belastung Ihr die nächsten drei Jahre monatlich leisten könnt.

Worauf solltet Ihr bei der Besichtigung achten?

Die meisten Kindergärten veranstalten Anfang des Jahres einen Tag der offenen Tür, an dem man sich einen ersten Eindruck verschaffen kann. Macht Euch am Besten eine Checkliste, damit Ihr auf alles achtet, was Euch wichtig ist. Zuerst sollte man auf die Räumlichkeiten achten. Sind diese hell und freundlich? Hängen aktuelle Bastelarbeiten der Kindergartenkinder an der Wand? Sehen die Räume gut strukturiert und aufgeräumt aus? Gibt es eine Rückzugsmöglichkeit, wenn ein Kind mal etwas Ruhe braucht? Welchen Eindruck machen die sanitären Anlagen? Welches Spielzeug wird angeboten? Anhand der Aushänge am schwarzen Brett lassen sich weitere Beobachtungen machen. Wie aktiv ist der Elternbeirat, gibt es vielleicht sogar einen Sorgen-Briefkasten? Sind Ausflüge oder Feste geplant? Was lernen die Vorschüler gerade? Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Außengelände. Haltet Ihr es für groß genug? Welche Spielgeräte gibt es? Ist es übersichtlich und kindersicher? Kann das Tor sicher verschlossen werden?

Welche Fragen könnt Ihr stellen?

Notiert Euch alle Fragen, die Ihr den Erzieherinnen stellen möchtet. Hier einige Beispiele: Welches pädagogische Konzept verfolgt der Kiga? Wie ist der tägliche Ablauf, wann finden also der Morgenkreis, das Frühstück und das Mittagessen statt? Gibt es eine Mittagsruhe? Gibt es regelmäßige Angebote wie Waldtage, Musikkreis oder Turnen? Finden Gespräche zur Entwicklung des Kindes statt? Wie viele Kindergartenkinder gibt es in einer Gruppe und wie viele Erzieherinnen betreuen sie? Wie sieht das Vorschulkonzept aus? Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Eltern ab? Müssen die Kindergartenanfänger bei Kindergartenstart schon trocken sein? Wie läuft die Eingewöhnung ab?