Nach wie vor scheint es Themenbereiche zu geben, die eher Jungs zugeschrieben werden. So ist es oft auch mit der Mathematik: Werden Mädchen meist musische und sprachliche Fähigkeiten zugeschrieben, so vermutet man Begabungen für Mathematik, Naturwissenschaften und Sport eher bei Jungs. Ein Vorurteil? Vielleicht. Auf jeden Fall für uns genug Anlass, das Thema einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
2014 wurde nach 52 männlichen Empfängern mit Maryam Mirzakhani erstmals eine Frau mit der begehrten „Fields-Medaille“ ausgezeichnet, weil sie eine wichtige Theorie weiterentwickelte. Diese Auszeichnung entspricht dem Nobelpreis für Mathematik. Während ihrer Karriere verdiente sie sich viele Preise – neben einer Professorenstelle an der renommierten Stanford Universität.
Maryam Mirzakhani ist keine Ausnahme, dennoch haben viele Mädchen (aber auch Jungs!) regelrecht Angst vor dem Schulfach „Mathematik“. Dabei sind die Fähigkeiten und Grundvoraussetzungen vorhanden und es scheitert lediglich an fehlendem Selbstvertrauen. Trotz guter Leistungen entwickeln Mädchen oftmals wenig Selbstsicherheit in der Mathematik und führen gute Noten zum Beispiel eher auf Glück zurück, während sie ihre Misserfolge in fehlender Begabung sehen. Das ist schade, aber eher auf soziale und kulturelle Faktoren zurückzuführen als auf eine geschlechterspezifische Begabung, denn die Leistung von Jungen und Mädchen im Fach Mathe ist vergleichbar.
Das beweist auch eine Studie der Universität Villanova in den USA: Dort verglichen Wissenschaftler fast eine halbe Million Schüler und Schülerinnen aus 69 Ländern. Das Ergebnis: Jungs und Mädchen schneiden beim Rechnen gleich gut ab. Ganz wichtig, damit auch die Mädchen lernen, an sich zu glauben und Vertrauen in ihre Fähigkeiten gewinnen können, ist: Ermutigung und Vorbilder!
Es gibt sie, die bedeutenden weiblichen Mathematikerinnen, deren Erkenntnisse noch heute in der Schule unterrichtet werden. Zwei nennenswerte deutsche Mathematikerinnen sind Emmy Amalie Noether und Ruth Moufang. Emmy Amalie Noether wurde 1882 geboren und gilt als eine der wesentlichen Begründerinnen der modernen Algebra. Ruth Moufang erblickte 1905 das Licht der Welt, beschäftigte sie sich viel mit Geometrie und wurde sogar die erste Mathematikprofessorin Deutschlands. Nun reiht sich Maryam Mirzakhani bei den erfolgreichen Mathematikerinnen ein. Fazit: Mädchen müssen sich auch in der Mathematik definitiv nicht verstecken! Auf die Zahlen… fertig… los!